Beate Albert, Immobilienmaklerin von SKD Immobilien aus Eberbach: „Nicht nur in größeren Städten wird der knapper werdende Wohnraum immer teurer. Daneben gibt es seit einiger Zeit einen Trend zum Minimalismus und vor allem auch zur Nachhaltigkeit – weniger in besserer Qualität besitzen, heißt die Devise. Mit diesen beiden Richtungen im Hinterkopf hat sich in den letzten Jahren ein Trend zum Kleinen entwickelt: in Deutschland steigt die Nachfrage nach sogenannten Tiny Houses. Wie unterscheidet sich solch ein Minihaus von anderen Haustypen und für wen eignet es sich?“
Die Vorteile sind auf den ersten Blick zu sehen: Tiny Houses brauchen von außen nicht viel Platz und bieten innen auf wenig Raum alles, was man braucht. Meist sind sie aus nachhaltigen Materialien wie Holz sowie aus vorgefertigten Modulen gefertigt. Heißt auch: Sie sind schnell aufgebaut. Hat ein Tiny House Räder, ist die Flexibilität ein weiterer Pluspunkt, der für das Kleinsthaus spricht.
Wie groß ist ein Tiny House und was kostet es?
Während in den USA durch das Baugesetz festgelegt ist, dass ein Tiny House nicht größer als 37qm sein darf, gibt es in Deutschland derzeit keine Kriterien für die Größe. Über den Daumen gepeilt sind die Tiny Houses hierzulande bis zu 50qm groß. Wie groß es im individuellen Fall sein soll, hängt auch immer davon ab, wer einzieht. Bei einer Einzelperson reichen 20 Quadratmeter aus, bei einer kleinen Familie mit drei Personen sollte es eventuell schon das Doppelte sein. Auch die Preisspanne richtet sich nach Größe, Ausstattung und verbauten Materialien – das kann von 5.000 bis 45.000 Euro gehen.
Tiny House kaufen oder selbst bauen?
In Deutschland gibt es immer mehr Hersteller, die Komplettlösungen anbieten, die sich auf die jeweiligen Bedürfnisse anpassen lassen. Zudem besteht die Möglichkeit, ein Tiny House selbst zu bauen. Da wird es schnell aufwendig. Es bedarf einer genauen Planung, schließlich kommt es bei Grundriss, Statik und Ausstattung auf jedes Detail an. Welche Einbauschränke sollen wo eingesetzt werden? Hält die Konstruktion für das in zweiter Ebene gelegene Bett? Das sind nur zwei der vielen Fragen, die sich ein Tiny House – Bauherr stellen muss. Besser ist es, einen Architekten und eine Baufirma hinzuziehen. Ihr Makler kann Sie dazu beraten und Sie auch an regionale Kontakte vermitteln. Doch bevor die Bauplanung losgeht, sollte man ganz genau wissen, wo das neue Heim stehen soll.
Wo kann ich ein Tiny House aufstellen?
Ein Tiny House kann wie jedes andere Haus auch auf einem Baugrundstück errichtet werden. Das heißt auch, dass die gleichen Regeln für den Erwerb gelten. Auch wenn für ein kleines Haus weniger Baufläche benötigt wird: eine gute Infrastruktur und ein schöner Außenbereich sind sicher ebenso wichtig. Es gibt auch Tiny House Besitzer, die einen Dauerstellplatz auf einem Campingplatz gemietet haben.
Der Check: ist ein Tiny House etwas für mich?
Wenn Sie bereit sind, mit Ihrer Familie auf kleinstem Raum zu leben und Sie zudem auf große Haushaltsgeräte und Einrichtungsgegenstände verzichten können, dann ist ein Tiny House eine Wohnalternative für Sie. Auch einen guten Ordnungssinn sollten Sie haben, denn täglich aufräumen gehört ebenso wie das Leben ohne Trennwände dazu. Sie brauchen vielleicht doch mehr Platz und wollen lieber ein großes Haus kaufen? Lassen Sie sich von uns beraten, welche Wohnform am besten zu Ihnen und Ihren Lebensumständen passt.
Sie wollen Ihre Wohnsituation ändern und fragen sich, was die optimale Lösung für Sie ist? Fragen Sie uns, wir beraten Sie gern!
Hinweise
In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.
Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.
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